Periphere arterielle Verschlusskrankheit – Therapie

Ursachen bekämpfen:

Die Basis der pAVK-Therapie ist die Bekämpfung der Ursachen. Versuchen Sie das Rauchen aufzugeben, achten Sie auf regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung. Wichtig sind auch Ihre Blutfettwerte und der Blutdruck.

Zusätzlich werden Medikamente eingesetzt, welche die Fließfächigkeit des Blutes verbessern. Diese Thrombozytenaggregationshemmer verhindern das Anlagern von Blutplättchen und beugen Blutgerinnseln vor. Mittel der ersten Wahl ist Acetylsalicylsäure (ASS). Bei Unverträglichkeit kann alternativ Clopidogrel eingenommen werden.

Ein wichtiger Baustein der Therapie ab Stadium 2 ist das Gehtrainig. Dabei wird die Strecke ermittelt, die Sie schmerzfrei bewältigen können. 75 Prozent dieser Strecke sollten Sie mehrfach täglich gehen. Dadurch wird der Körper angeregt, Umgehungskreisläufe zu bilden. Sie sollten allerdings nicht soweit laufen, bis Sie Schmerzen bekommen.

Weitere Medikamente:

Im Stadium 2 können zusätzlich zum Gehtraining Medikamente verabreicht werden. Phosphodiesterase-Hemmer (PDE) verhindern das Verklumpen von Blutplättchen und machen damit das Blut sozusagen dünnflüssiger. In der Leitline der US-Fachgesellschaften werden diese Medikamente empfohlen (die deutsche Leitlinie wird derzeit überarbeitet).

Ist eine operative Wiederherstellung der Durchblutung nicht möglich, können ab Stadium 3 bestimmte Medikamente (Prostanoide) über die Vene verabreicht werden. Prostanoide wirken gefäßerweiternd und verbessern die Fließeigenschaft der roten Blutkörperchen. Dadurch kann das Blut besser die Engstellen passieren.

Im experimentellen Stadium ist die Gentherapie. Hier werden bestimmte Gene gespritzt, die das Gefäßwachstum anregen.

Eingriffe:

Die weiteren Maßnahmen richten sich nach dem Stadium der Erkrankung und dem Ort der Verengung. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

  • Bei Gefäßverengungen im Oberschenkel- oder Beckenbereich über wenige Millimeter und bei Gefäßverschlüssen kann die Engstelle aufgedehnt werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Katheters (Angioplastie). Dabei wird ein Ballonkatheter von der Leiste aus bis in die Engstelle eingelegt und mit Druck aufgeblasen. So kann die Engstelle aufgedehnt werden. Ist eine Aufdehnung nicht möglich, weil die Verengung eher starr ist, können die Ablagerungen ausgeschält werden (Thrombenarteriektomie). Um eine Wiederverengung zu vermeiden, muss eventuell eine Gefäßstütze (Stent) implantiert werden. Nach zwei bis fünf Jahren sind noch 50 bis 70 Prozent der behandelten Gefäße durchgängig.

  • Bei Gefäßveränderungen, die weitere Strecken betreffen, kommt eine Bypass-Operation an den Beingefäßen in Frage. Dabei werden entweder eine Vene oder ein Teflonschlauch als Umleitung für das verengte Gefäß eingesetzt. Allerdings können nur etwa 20 Prozent der Gefäßverschlüsse operiert werden.

  • Ist die Durchblutungsstörung so stark, dass die Extremität abstirbt, bleibt als letzte Möglichkeit nur die Amputation der betroffenen Gliedmaße.